Einer einseitigen Ökonomisierung des digitalen Mediums setzen wir eine kreativ forschende Auseinandersetzung entgegen. Wer sollte im gesellschaftlichen Diskurs besser positioniert sein als die künstlerischen Hochschulen, um derlei Denkanstöße zu liefern?
Um digitale Innovation als Vehikel künstlerischer Invention zu etablieren, stärken wir einerseits die digitalen Fertigkeiten unserer Studierenden. Im Sinne einer „Coding Literacy“ sollen Möglichkeiten und Grenzen algorithmischen Denkens durch praktische Umsetzung künstlerischer Ideen erprobt werden; beispielsweise im Seminar „Code as Music – Music as Code“ oder in einer mit den Fachbereichen Tanz und Musikwissenschaft geplanten Erforschung des Themenkomplexes „Electronic Dance Music“.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Ermöglichung digitaler Teilhabe an einer diversen Gesellschaft. Gerade jüngere Musiker:innen musizieren heute bereits fast immer in irgendeiner Form „digital“. Sie sollen auch jenseits klassischer Instrumentalpädagogik dort abgeholt werden, wo ihre musikalischen Interessen liegen, etwa im Rahmen unseres Workshops „Beats Programmieren“ beim diesjährigen Mädchen-Zukunftstag.
Eine angestrebte digitale Nachhaltigkeit soll aufzeigen, dass gerade die kreative Anwendung digitaler Medien durchaus von inflationärem Technologiekonsum entkoppelbar ist, etwa durch den Einsatz von Free/Libre Open Source Software.
Übergeordnetes Ziel dieser Bemühungen soll schließlich das Streben nach einer digitalen Autonomie sein, die sich nicht etwa rein technologisch sondern vor allem im künstlerisch-humanistischen Sinn versteht.